Das Modul zielt auf die berufliche und persönliche Aktivierung und Stabilisierung der Teilnehmerinnen z. B. durch berufliche Beratung und Orientierung, Unterstützung bei der Kompetenzfeststellung, individueller Förderplanung und/oder Coaching. Neben der ausführlichen Beschreibung der einzelnen Tools zeigt die Beispielbox exemplarisch, wie das Modul umgesetzt werden kann.
Kompetenzfeststellung
Durch eine tiefgehende Kompetenzfeststellung werden die Stärken und Unterstützungsbedarfe der Mütter herausgearbeitet. Besonders betont werden dabei nicht nur bestehende Kompetenzen fachlicher Natur, sondern auch sogenannte weiche Kompetenzen wie Empathie, Organisationstalent oder soziale Intelligenz. Durch dieses Vorgehen wird das Selbstvertrauen der geförderten Mütter gestärkt und hiermit die Grundlage für den Weg in die Erwerbstätigkeit gelegt. Je nach Ergebnis der Kompetenzfeststellung können darauf aufbauend die Schwerpunkte der weiteren Unterstützung festgelegt werden. Dabei wird sowohl die soziale als auch die berufliche Integration gestärkt. Eine Kompetenzfeststellung sollte demnach gleich zu Beginn einer Begleitung in die Erwerbstätigkeit erfolgen.
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Sprachentwicklung
Gute Deutschkenntnisse sowie Schreib- und Lesekompetenzen sind der Schlüssel zu einer gelungenen Integration auf sozialer wie beruflicher Ebene. Nicht immer verfügt die Zielgruppe jedoch über ausreichende Deutschkenntnisse. Teilweise mangelt es der Zielgruppe Mütter mit Migrationshintergrund auch an Möglichkeiten und Austauschformaten, um regelmäßig deutsch zu sprechen bzw. deutsche Texte zu verfassen, da im familiären Umfeld überwiegend die Muttersprache gesprochen wird und Berührungspunkte zu Mut-tersprachlerinnen und Muttersprachlern fehlen. Berufs- und alltagsintegrierte Sprachangebote stellen somit ein wichtiges Instrument dar, um Müttern mit Migrationshintergrund den Weg in den Arbeitsmarkt und die Gesellschaft zu ebnen. Zur Sprachförderung bieten sich vielfältige Formate an, die unterschiedliche Ausgangsniveaus und Bedarfe der Teilnehmerinnen adressieren können.
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Orientierung auf dem Arbeitsmarkt
Besonders Müttern, die in Deutschland noch keine eigene Berufserfahrung gesammelt haben, kann es an Orientierung auf dem deutschen Arbeitsmarkt fehlen. Welche Berufsfelder gibt es zum Beispiel und welche Zugangsvoraussetzungen bestehen? Welche Berufswünsche lassen sich konkret in der Region verwirklichen? Aber auch die Frage nach den persönlichen Berufs- und Entwicklungswünschen und wie sich diese erfüllen lassen, kann in gezielten Beratungsgesprächen geklärt werden.
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Bewerbungstraining
Der oftmals umfangreiche und formale Bewerbungsprozess kann von der Stellenrecherche über das Bewerbungsschreiben bis hin zum Vorstellungsgespräch viele Herausforderungen bereithalten und sollte nicht als selbstverständlich vorausgesetzt werden – besonders für Mütter, die bisher nur wenige bis keine Erfahrungen auf dem deutschen Arbeitsmarkt gesammelt haben.
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Anerkennungsverfahren
Zum Teil bringen Mütter mit Migrationshintergrund Schul- oder Berufsabschlüsse mit, die im Ausland erworben wurden und gegebenenfalls (noch) nicht in Deutschland anerkannt sind. Bei nicht reglementierten Berufen ist eine unmittelbare Arbeitsaufnahme meist auch ohne formale Anerkennung der Qualifikation möglich und kann optional durchgeführt werden. Bei reglementierten Berufen ist eine formale Anerkennung der Qualifikation jedoch in der Regel Voraussetzung, um den erlernten Beruf in Deutschland auszuüben. Die Anerkennung von im Ausland erworbenen Abschlüssen ist in reglementierten Berufen demnach oft ein wichtiger Schritt, um in Deutschland beruflich Fuß fassen zu können.
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Alltagsbewältigung
Scheinbar alltägliche Situationen können für die Zielgruppe eine Herausforderung sein. Sprachbarrieren, fehlende Information zu Abläufen oder negative Vorerfahrung erschweren die soziale Integration und erschweren es, den Fokus auf eine Erwerbstätigkeit zu legen. Oft können hier schon kleine Unterstützungsleistungen Abhilfe schaffen, wie etwa die Vermittlung an eine andere Beratungsstelle oder die Begleitung zu einem Behördengang.
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Persönlichkeitsentwicklung
Um Müttern ihre eigenen Stärken und Potenziale bewusst zu machen, kann es hilfreich sein, durch Einzel- und Gruppencoachingmaßnahmen die Persönlichkeit der Teilnehmerinnen zu stärken sowie durch neue Inhalte weiterzuentwickeln, damit sie auch Selbstvertrauen in die eigenen Fähigkeiten gewinnen und einem potenziellen Arbeitgeber selbstbewusst gegenübertreten können. Diese Maßnahmen verdeutlichen den Müttern, dass sie Organisationstalent mitbringen, gegebenenfalls mehrere Sprachen sprechen oder vielleicht durch ihren Migrationshintergrund wertvolle interkulturelle Kompetenzen haben, die Unternehmen schätzen.
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Netzwerke und Kontakte
Unterstützende Netzwerke sind bei zugewanderten Müttern oft nur ansatzweise und nicht im beruflichen Kontext vorhanden. Die „Stark im Beruf“-Kontaktstellen vernetzen die Mütter untereinander, bringen sie in Kontakt zu ehemaligen Teilnehmerinnen und erkunden mit ihnen den Sozialraum. So können sich Teilnehmerinnen im Peer-to-Peer-Ansatz gegenseitig beraten, Erfolge auf dem Weg in die Erwerbstätigkeit teilen und sich bei Bedarf gegenseitig unterstützen.
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EDV-Kenntnisse
Kompetenzen im Umgang mit Computern, speziell mit bestimmten Anwendungen wie Excel oder PowerPoint, können nicht als selbstverständlich vorausgesetzt werden. Für einige Berufsfelder sind gerade solche Kompetenzen gefragt. Ein gezieltes Training im Umgang beispielsweise mit MS-Office-Anwendungen bietet sich daher für Mütter mit geringen EDV-Kenntnissen an, um die EDV-Kompetenzen zu stärken und damit das Feld potenzieller Arbeitgeber zu erweitern.
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Gesundheitstraining
Gesundheitliche Einschränkungen, seien sie psychischer oder physischer Natur, sind eine Belastung und können einer Arbeitsaufnahme erschwerend im Weg stehen. Wichtig ist abzuklären, ob grundsätzlich gesundheitliche Einschränkungen bestehen und wie man diese bei der beruflichen Planung berücksichtigt. Eine gemeinsame und ressourcenorientierte Lösungssuche stärkt die Mütter in ihren Kompetenzen und ist Grundlage für eine erfolgreiche Aufnahme einer Erwerbstätigkeit.
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Fachbezogener Unterricht
Durch fachbezogenen Unterricht können die Mütter berufsbezogene oder berufsübergreifende Kenntnisse und Kompetenzen erwerben, die die Chancen auf eine Erwerbstätigkeit oder einen Ausbildungsplatz steigern können. Hier ist im Vorfeld gut zu prüfen, welche Kompetenzen bereits vorhanden sind und wo und vor allem für welchen Bereich ein Bedarf an zusätzlichen Kenntnissen besteht.
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Beispielbox Gestaltung Modul „Aktivierung und Stabilisierung, Kompetenzfeststellung“
Das Modul kann in Kombination von Einzel- und Gruppenformaten gestaltet werden und verschiedene Tools miteinander kombinieren. Für die Umsetzung können die Räume des Trägers genutzt werden.
Einzelformat
Zeitumfang und Dauer: 2 x 2 Std./Woche, über einen Zeitraum von 2 Wochen
Kompetenzfeststellung und Berufswege-/Förderplanung: Erhebung der individuellen Qualifikationen, Berufswünsche und Situation der Kinderbetreuung; Feststellung von förderlichen und hemmenden Faktoren für die Arbeitsaufnahme; Priorisierung der zu bearbeitenden Themen gemeinsam mit der Teilnehmerin.
Gruppenformate
Zeitumfang und Dauer: 14 x 6 Std. (Netzwerktage), über einen Zeitraum von 4 Monaten
Netzwerktage: Auswahl von verpflichtenden und freiwilligen Thementagen (Auswahl von 14 Thementagen pro Teilnehmerin aus einem Katalog von 20 Thementagen). Die Thementage umfassen Informationsvermittlung zu arbeits- und persönlichkeitsbezogenen Themen (z. B. Arbeitsrecht, Bewerbungsschreiben, Eigenmotivation). Neben relevanten Informationen bieten die Tage eine Austauschplattform und tragen zur Vernetzung zwischen den Teilnehmerinnen und zum Aufbau sozialer Beziehungen bei.
Zeitumfang und Dauer: 4 x 2 Std./Woche, über einen Zeitraum von 6 Wochen
Sprachförderung: Die Teilnehmerinnen werden in Kleingruppen (max. 6 Teilnehmerinnen) unter Berücksichtigung des Sprach- bzw. Alphabetisierungsniveaus und der angestrebten Berufswahl aufgeteilt. Es erfolgt eine Verteilung und Nachbesprechung individueller Aufgaben in Heim-/Einzelarbeit (angepasst an das Sprach- bzw. Alphabetisierungsniveau und die angestrebte Berufswahl). Das Sprachtraining erfolgt durch eine zertifizierte Lehrkraft.